Annekatrin Puhle, Jürgen Trott-Tschepe, Birgit Möller
Heilpflanzen für die Gesundheit. 333 Pflanzen – Neues und überliefertes Heilwissen. Pflanzenheilkunde, Homöopathie, Aromakunde Mit einem Geleitwort von Hanne Marquardt.
Stuttgart: Kosmos, 2013. 448 Seiten. 700 Farbfotos von Frank Hecker, 150 Farbzeichnungen, laminierter Pappband x 19,8 x 29,7 cm, ISBN 978-3-440-12235-8.
Hamburg: Nikol Verlag, Lizenzausgabe 2022.
Puhle, Annekatrin / Trott-Tschepe, Jürgen / Möller Birgit: Heilpflanzen für die Gesundheit: 333 Pflanzen – neues und überliefertes Heilwissen; Pflanzenheilkunde, Homöopathie und Aromakunde. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG, 2013, 447 S., ISBN 978-3-440-12235-8, Geb., EUR 39.99
Die Heilpflanzenkunde hat in den letzten 20 Jahren, nach dem Höhenflug der chemischen Pharmakologie, wieder an Interesse gewonnen. So hat sich die vorliegende Arbeit zum Ziel gesetzt, die Salutogenese und Hygiogenese durch Pflanzenkunde zu fördern. Der von Aaron Antonovsky geprägte Begriff Salutogenese soll im Gegensatz zur Pathogenese die Grundbedingungen für das Gesundsein aufzeigen. Die Hygiogenese schaut auf jene Faktoren, die unsere generellen Selbstheilungskräfte fördern.
Das Buch ist daher in zwei Bereiche gegliedert: die Beschreibung der Heilpflanzen und die Auflistung einzelner Beschwerden mit Hinweis auf die entsprechenden Pflanzen. Man kennt heute schätzungsweise eine halbe Million Pflanzenarten, von denen ein Bruchteil von 2000 bis 3000 in den Bereich der Heilpflanzen fällt.
Die Autoren – Puhle, Philosophin und vielfältig ausgebildet im Bereich der Naturheilkunde; Trott-Tschepe, Studium der Theologie, drei Jahre Lehre für Naturheilkunde und zwei Jahre Lehre für Pflanzenheilkunde und Aromatherapie, heute eigene Praxis als Heilpraktiker; Möller, Pharmaziestudium, heute Inhaberin der Möllendorff-Apotheke in Berlin – haben aus den genannten Heilpflanzen 333 für diese Veröffentlichung ausgewählt. Die Darstellung der einzelnen Pflanzen erfolgt in folgender Form:
Pflanzenname deutscher Art und Gattungsname; Illustration des besonderen Merkmals für die Bestimmung oder Verwendung; Leitsatz mit Herausstellung von Wesenszügen der Pflanze; Randspalte zum Nennen weiterer Namen; Sammeln und Anbauen mit Tipps und Informationen für eine erfolgreiche Sammelpraxis; unsere Erfahrung mit konkreten Bespielen aus der therapeutischen Praxis; Gesundheit unterstützen mit Hinweisen zur erfolgreichen Anwendung; klare Orientierung mit Griffleiste für den schnellen Zugriff; Zusatzfoto mit Abbildung einer verwandten Pflanzenart; Beschwerden heilen mit Hinweisen zu den Anwendungen bei bereits vorliegenden Erkrankungen.
Was konkret den Heilungsprozess betrifft, so unterscheiden die Autoren fünf Phasen, die jedoch nicht bei jedem Menschen in der beschriebenen Form auftreten müssen. Es sind dies: 1. Wohlfühlphase, die in der Regel nicht länger als einen Tag anhält. 2. Widerstandsphase: was die Heilung hindert, kommt zum Vorschein. 3. Ausleitungsphase: alles Überflüssige verlässt den Leib über Darm, Blase oder Haut. 4. Ruhephase: Ausruhen und Schlafen sind immer die beste Medizin. Dazu gehören auch Träume. 5. Integritätsphase: Erinnerung daran, wo man integer, also unerschütterlich stark ist.
Für die Qualität der Heilpflanzen gilt dasselbe wie für einen guten Wein: Es kommt auf den Standort, die Bodenbeschaffenheit, die Lichtverhältnisse und die klimatischen Gegebenheiten an. In der weiteren Einführung werden Aufbewahrung, Zubereitung und Anwendungen der Heilpflanzen näher besprochen und große Inspiratoren der Heilpflanzenkunde angeführt.
Der Porträtteil der Pflanzen nach der oben beschriebenen Form beginnt auf S. 32 mit Acerola und endet auf S. 413 mit Zypresse. Der jeweiligen Darstellung gehen ein oder zwei Farbbilder der im Haupttext behandelten Pflanze voraus, wobei der „Gesundheitstext“ gelbgrün und der „Beschwerdenanzeigetext“ violett unterlegt ist. In der Seitenleiste mit den schon genannten Informationen über weitere Namen, typische Merkmale, Verwechslungen, Standort, Vorkommen, Verwendung, Inhaltsstoffen und Wirkung illustriert ein kleines Farbbild das besondere Merkmal der Pflanze.
Die Gestaltung der einzelnen Beschreibungen ist sehr übersichtlich und vermittelt auf dem Kunstdruckpapier den Eindruck eines Bildbandes. Von Seite 414 bis 423 wird tabellarisch unter 1. Mein Anliegen, 2. Mein Ziel und 3. Diese Pflanzen helfen, eine Schnellorientierung angeboten.
Die Arbeit schließt mit Angaben von Literatur und Quellen, Bezugsquellen und Instituten, einer Darstellung der Autoren und einem Register.
Das Buch ist für die Praxis geschrieben, ohne wissenschaftlichen Apparat, die Angaben sind jedoch fundiert, verlässlich und einprägsam.
So kann man das Buch Heilpflanzen für die Gesundheit in Inhalt und Form gut und gern als eine Meisterleistung bezeichnen, sodass den Autoren wie dem Verlag aufrichtiger Dank gebührt.
Andreas Resch, Innsbruck
Weitere Rezensionen finden Sie mehrfach im Internet.
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